Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

(Aristoteles)



Viel ist heutzutage von Ganzheitlichkeit die Rede. Was aber bedeutet das? Erfolgsstreben am Vormittag und Achtsamkeit am Abend? Selbstmanagement am Nachmittag und Wellness in der Nacht?

Von jeher war mir neben dem Ergründen unserer menschlichen Fragen gleichzeitig die Vielfalt von entscheidender Bedeutung. Nicht in erster Linie nur das „Was“ empfand und empfinde ich als wesentlich, sondern vor allem auch das „Wie“. Bin ich ganz dabei, bei dem, was ich tue? Fühle ich mich ganz oder kann ich es werden? Wurzelt mein Tun in meinem Sein? Erhält mir und anderen mein Tun Lebendigkeit und Lebensfreude? Wann ist etwas zu unterlassen förderlicher, als es zu machen? Wann verhindert „Machertum“, wann Machtstreben gesundes Wachstum? Dahinter steht die gefühlte Überzeugung, dass Lebensfreude und die Anerkennung unserer Grenzen Lebensenergie, Selbstheilungskräfte und Gesundheit fördert. Sowohl auf der Ebene des Einzelnen als auch für das Ganze.

Auf dem Hintergrund dieser Motivation bildete ich mich in vielerlei Hinsicht fort und erprobte mich in verschiedenen Kontexten. Jetzt ist die Zeit reif, um mich den Verbindungen zwischen den verschiedenen Zugangsweisen zuzuwenden und die für mich stimmige Konsequenz aus meinen Erfahrungen zu ziehen. Bei all meinen Angeboten versuche ich Raum zu schaffen für jede und jeden. Für die Entwicklung von Autonomie und Integrität. Denn Ganzheit ist das Überwinden von Spaltung, das Wachsen von Verbindungen, bei gleichzeitig durchlässiger aber klarer Abgrenzung. Nur so ist Nähe möglich, zu sich selbst und anderen, nur so entsteht gegenseitige Achtung und Kontakt. Respekt vor allen Lebewesen, welcher die Wertschätzung unserer materiellen Grundlagen in sich mit einbindet. Aus dem Herzen getragen und nicht vom Verstand verordnet. Deshalb fühle ich mich keiner wissenschaftlichen Denkweise verpflichtet, da unsere Wissenschaft in letzter Konsequenz das Leibliche, das Seelische und das Geistige hierarchisch der Rationalität unterordnet. Und verpflichtet fühle ich mich auch keiner Denkweise sonst.



Das Leibliche

Das Geistige



Das Seelische

Ich sehe jeden von uns im Großen und Ganzen als autonome Dreieinheit mit einem einzigen Mittelpunkt. Einer Art Lebenskern, von welchem aus- und eingehend, wenn er berührt ist, sich die Prozesse von einer Ebene in die andere übersetzen. Wie von einer Sprache in die andere.

Autonomie bedeutet für mich u.a., dass in letzter Konsequenz nichts Lebendiges von außen kontrolliert und gesteuert werden kann. Wenn es dennoch versucht wird, sich selbst gegenüber oder durch Andere, dann entstehen innere Spaltungen, die Leidensdruck verursachen.

In diesem, die Selbstentfaltung von innen heraus anregenden Sinn, lasse ich die verschiedenen therapeutischen Zugangsweisen zusammenfließen. Mal ist dabei mehr das Körperliche, mal das Geistige, mal das Seelische angesprochen. Die Wege und Lösungen werden auf diese Weise passend gefunden und entwickelt.

Schon Rogers ging mit seinem Konzept der Selbstaktualisierungstendenz davon aus, dass jeder Mensch danach strebt, sich aus sich selbst heraus zu entfalten und ein erfülltes Leben zu leben. Ich schließe mich seiner Haltung an. Auf dieser noch ungeteilten Ebene sind wir einfach nur und wollen werden. Wollen erkannt und anerkannt werden. Wollen angenommen sein als die, die wir sind.